Airbike und ich (Steffen)

Auf de Airbike bin ich erstmals bei einer Liegeradveranstaltung in Aachen gestossen - Liegeräder kannte ich seit damals in der Hobbythek eines als Bausatz vorgestellt wurde. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht eins selber zu bauen; es aber dann sein gelassen, da ich dazu keine Möglichkeiten hatte und zudem auch ein Eigenbau viel Geld kostet, vor allem wenn mensch erst aus Erfahrung klug werden würde. Die Aachener Gegend ist zudem nicht die ideale Liegerad Gegend.

Im Laufe der Zeit lernte ich einige Liegeradtypen bzw. Bauformen kennen u.a. auch das Flevo Bike, ein vorderradangetriebener Knicklenker. Die Idee fand ich genial ... nur kam mir das Flevo nicht ganz geheuer vor - ich hatte und habe immer den Eindruck einer Bastellösung (sorry, mein Eindruck), nicht ausgereift.

Dann traf ich auf das Airbike - vielmehr 2 auf einmal. Da war mir klar, DAS isses! irgendwie sah's Vertrauen erweckender aus! ansonsten vom Prinzip ähnlich: Vorderradantrieb, und Knicklenkung und : zu teuer!

Jahre später musste ich meinen geliebten Wohnsitz im niederländischen Vaals (bei Aachen) aufgeben und hier an den Niederhein ziehen. Als Trost nahm ich mir vor ein Liegerad zu kaufen, zudem verlangt die Gegend geradezu danach. Über das Internet, die Liegeradgebrauchtliste (in www.liegerad.com) wurde ich nach einiger Zeit fündig: Ich erstand ein Airbike!, gebraucht für 2000 DM.

Mir war klar, das ich das Radfahren darauf neu lernen musste! Alle haben von Wochen Übungszeit gesprochen!, nun gut ich war bereit! Zum Glück war alles masslosübertrieben: Ich denke das ich maximal 10 stunden brauchte um gut damit fahren zu können, das Rad holte ich am Montag - am folgenden Samstag führ ich die erste tour mit über 60 km, ohne Probleme. Etwas länger brauchte ich um freihändig zu fahren zu lernen, nach einem halben Jahr fuhr ich die meiste Zeit freihändig (nicht weitersagen!).

Das Airbike ist seither mein Rad für alle Gelegenheiten, zum touren, zum Einkaufen fahren - in 2 grosse Ortlibtaschen passt alles rein, was mensch zu leben braucht.

Was Probleme macht sind Wege mit losem, sandigem Untergrund oder Glatteis bzw. Schnee. Der Schwerpunkt liegt halt sehr viel niedriger und daher ist schnelles ausgleichen nicht so möglich - aber was soll's - n Sturz ist nicht tief bzw. kann mit den Füssen schnell abgefangen werden.

Ja, ich fahre nun einiges schneller! Ich denke es sind so 4 oder 5 km! Gegenwind ist nun nicht mehr so tragisch. Der Luftwiderstand ist viel geringer als bei der Rädern mit aufrechter Sitzhaltung. Und der Luftwiderstand ist das grosse Hindernis beim Radfahrern. Beim"Normalrad" ist bei etw 16 km/h der Luftwiderstand genau so grosswie die anderen Hindernisse (Rollwiderstand etc.). Der Luftwiderstand steigt nicht linear an sondern quadratisch!: Also doppelte Geschwindigkeit = vielfache Kraft die der Mensch braucht.

Liegeradfahren ist was für Geniesser (wenn's nicht gerade regnet) mensch sieht viel mehr von der Gegend! der Blick ist frei nach vorne gerichtet und nicht auf den Boden wie z.B. beim Rennrad, vielleicht in etwa zu vergleichen mit einem Hollandrad, mit senkrechter Sitzhaltung. Die Landschaft umfliesst einen richtig - sogar ein Blick in die Wolken ist ohne Verrenkungen möglich.

Mensch geniesst und kommt genau so schnell voran wie Amateurrennfahrer ;-) auf seiner Tour.

 

geschrieben am 1.1.2000 von Steffen Heinz
 

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