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Die Möglichkeiten zu Ausgleichsbewegungen mit der Lenkung sind also gering, und das Unterfahren des kippenden Schwerpunktes scheint erheblich erschwert zu sein. Wieso fallen Sie dann nicht immer wieder um?  
  Ich regulierte die Schräglage anfangs in der Feinabstimmung mehr über die Geschwindigkeit. Wenn ich zu stark nach innen kippe, gebe ich Gas. Zu Anfang hangelte ich mich daher auch mit Bremsen und Beschleunigen durch die Kurven. Das häufige Beschleunigen macht die Sache aber auch kraftraubend.
Da wir nun von der Gleichgewichtsregulation sprechen, haben wir den Kern des Problems im Visier. Wie ist es mit der Gewichtsverlagerung? Verfrachten Sie zum Balancieren Ihre Körpermasse seitlich - nach links neigen - nach rechts neigen?  
  Da man in dem Schalensitz liegt wie ein Sack Reis, ist da auch nicht viel möglich. Ich erinnere mich, dass ich anfangs meine Knie als die einzige seitlich verschiebbare Körpermasse hektisch nach links oder rechts warf. Erst jetzt in der dritten Saison entdecke ich die Möglichkeit, den Oberkörper im Schalensitz doch seitwärts zu bewegen.
Sie sind scheinbar weitgehend auf prästabilisierte Harmonie angewiesen!  
  Ha ha, könnte man so sagen. Die antizipierte Fahrspur reicht jedenfalls viel weiter voraus als beim regulären Rad, bei dem man unmittelbar nachbessern kann. Beim Flevo hilft es immens, über 10-15m die Route gedanklich-visuell vorauszuzeichnen und sich an ihr auszurichten. Es braucht einen weiter vorauseilenden Bewegungsentwurf, und dieser "prästabilisiert" tatsächlich.
Damit liegt Ihr Flevo offensichtlich mitten im sportwissenschaftlichen Trend der kognitiv imprägnierten feedforward-orientierten handlungsregulierenden Führungsgroßengenerierung.  
  Das klingt eindrucksvoll. Redet man in der Sportwissenschaft heute so?

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